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Mittwoch, 8. September 2010

Wie funktioniert "Lernen"?

Zum Auswendiglernen von irgendwelchem Zeugs brauche ich nicht viel Gehirn, jedenfalls nicht das Großhirn. Das Gehirn interessiert, was heute so ist, wie es gestern war und was morgen auch noch gilt. Es sucht nach Regeln. Das Gehirn ist keine Festplatte zum Abspeichern von Daten, sondern ein „Problemlöseinstrument“ (Gerald Hüther). Am besten funktioniert es, wenn es dafür gebraucht wird, wofür es gemacht ist.


Dennoch kann es auch Daten speichern. Durch ständige Wiederholung merkt das Gehirn: „2 mal 4 ist 8. Oh, das kenn ich doch schon. Das war doch letzte Woche schon so. Und gestern auch. Und heute wieder. Das scheint wichtig zu sein. Wahrscheinlich ist es morgen auch noch so. Dann sollte das mal in die Schublade ‚Langzeitgedächtnis‘.“


Ein Sprichwort sagt: „In einem gesunden Körper wohnt ein gesunder Geist.“ Die Pädagogin und Ärztin Maria Montessori erkannte vor über 100 Jahren: Lernen und Bewegung gehören zusammen. Schulbänke schaffte sie ab. Und Hirnforscher wissen heute: Bei körperlicher Bewegung entsteht die „Hardware“, entstehen neue Zellen und Nervenbahnen. Das Lernen entspricht dann neuer „Software“.


Ok, ich lerne heute etwas und prüfe direkt nach, was ich gelernt habe. Prüfe ich morgen nochmal, kommt heraus, dass ich es morgen sogar noch besser kann. Warum?

Nach dem Lernen finden Prozesse statt, von denen wir nichts merken. Es sei denn: Ich lerne noch etwas anderes. Dann bringe ich damit alles durcheinander und lerne am Ende gar nichts. Lernen braucht Pausen. Es ist aber nicht egal, was ich in der Pause mache. Lerne ich Vokabeln und schaue danach fern, hätte ich mir die Zeit des Vokabellernens schenken können.

Für Lernprozesse ist der Tiefschlaf wichtig! Lernen vor dem Schlafen gehen macht daher besonders viel Sinn.


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