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Donnerstag, 25. November 2010

Steigerung von Adjektiven

Dieses Material besteht aus vier Teilen. 

1. Hier werden regelmäßige Adjektive gesteigert. Für den Komparativ wird ein Kärtchen mit  der Endung „er“ angelegt. Beim Superlativ wird das Adjektiv einer von zwei Möglichkeiten zugeordnet: das Kind liest „am weitesten“ oder „am weitsten“ und entscheidet nach Gehör.

2. Wie in 1., jedoch mit sich änderndem Vokal: aus „kurz“ wird „kürz“-er, wenn man die Adjektivkarte umdreht. 











3. Hier lernt das Kind die Ausnahmen zuzuordnen, wie „gut - besser - am besten“. 














4. Bei manchen Adjektiven macht eine Steigerung von der Bedeutung her keinen oder evtl. nur im Kontext Sinn: z.B. „neu“ oder „still“.
(80 Kärtchen, Best.Nr. D 031)



Freitag, 19. November 2010

Bücher, Bücher, Bücher

Was bietet ein Schulbuch im Vergleich zu zwanzig verschiedenen Büchern zu einem Thema? 

Das Schulbuch wählt Thema und Umfang für die Schüler aus, fragt nicht nach Interesse und individuellem Lernstand. Forschen kann man in einem Schulbuch nicht. Und auf „kindgerechte“ Aufmachung verzichten die meisten Schüler gern, wenn es darum geht, in ein Thema richtig einzusteigen. Sie wollen groß sein, groß wie die Forscher. Sie nehmen ihr (selbstgewähltes) Thema ernst und wollen auch „ernsthafte“ Bücher. Dabei eignen sie sich in ihrer Themenarbeit oft Wissen an, das weit über den Wissensstand des Lehrers hinausgeht - wenn sie dürfen.

Schatztruhe zum Geschichten schreiben

Die Schatztruhe liefert Erzählanlässe, später auch Schreibanlässe. 
Eine schöne Truhe ist mit „Schätzen“, mit „geheimnisvollen Gegenständen“ gefüllt: z.B. Spiegelkugel, Tuch, Regenmacher, Urlaubssouvenirs, einem goldenen Tannenzapfen, goldenen (goldlackierten) Nüssen im Samtsäckchen, Edelsteinen, Messing-Kerzenhalter, „Aladins Wunderlampe“, einer Piraten-Schatzkarte, einem Stadtplan, einem Fläschchen mit „Gift“ (Öl und mit Tinte gefärbtes Wasser, Totenkopfaufkleber),... Die Schätze können von Zeit zu Zeit ausgetauscht werden (falls von den Kindern erlaubt...).
Geschichten können wunderbar geschrieben werden mithilfe der "Sterntabelle". Manche Kinder schreiben ein ganzes Buch. Diese Geschichten können fotokopiert bzw. korrekt abgeschrieben/abgetippt in einem Klassen-Ordner allen zum lesen zur Verfügung gestellt werden.

Sandtablett

Das Sandtablett ist ein Tablett mit etwas höherem Rand, welches ca. 1 cm hoch mit Quarzsand gefüllt ist. Das Kind schreibt mit dem Finger in den Sand und ebnet die Sandoberfläche danach durch schnelles hin- und herbewegen des Tabletts oder verteilt den Sand mit einem länglichen Stück Holz.

Dienstag, 9. November 2010

Teiler von 1 bis 100


Die laminierten Tabellen werden mit Folienstift beschrieben. Die Ergebnisse werden mit den Lösungstabellen verglichen. Es fällt auf, dass manche Zahlen nur zwei Teiler haben, andere dafür viele. Mit Extrakarten lernt man die Teilbarkeitsregeln auswendig (Lösung auf der Rückseite) und zwei weitere Karten widmen sich den Primzahlen.

(5 Teilertabellen und 5 Lösungstabellen (jeweils DIN A4), 10 Karten, Best.Nr. M 040, 5,90€)

Synonyme


Das erste Material besteht aus vielen Wortkärtchen. Beim Lesen erkennt das Kind, dass das eine oder andere Wort einem schon gelesenen von der Bedeutung her ähnelt (z.B. „klug“ und „schlau“). So ordnet es selbst die Kärtchen anderen zu und findet dabei zehn verschiedene Kategorien.

Das zweite Material besteht aus Satzstreifen und zugehörigen Wortkärtchen. Es gilt, die im Satz rotgeschriebenen Wörter durch Synonyme zu ersetzen. Dabei wird klar, dass zwei Synonyme zwar etwas miteinander zu tun haben, aber nicht beliebig ausgetauscht werden können, sondern sich dem Kontext anpassen.
(Material 1: 78 Wortkärtchen, 2 Arbeitskarten, 10 Lösungskarten; Material 2: 11 Satzstreifen, 31 Wortkärtchen, 2 Arbeitskarten, Best.Nr. D 030, 4,50€)

Samstag, 23. Oktober 2010

Was ist eine Gleichung?

Wie entsteht eine Gleichung? Wie löst man sie? 
Wenn man mit Zahlen und Rechenzeichen herumhantieren kann, wenn man Zahlen im wahrsten Sinne des Wortes von links nach rechts und wieder zurück schieben kann, dann wird alles plötzlich ganz klar. 
Die Karten mit den Rechenzeichen machen die Umkehrfunktion deutlich: Dreht man die Karte "+" um, erscheint "-". 
(124 Kärtchen, viele Klammern und Trennstreifen, Best.Nr. M 026, 4,50€)

Dienstag, 19. Oktober 2010

Mathematik = Spielen

Viele schrecken zurück vor dem Wort "Mathematik". Dabei könnte doch alles so einfach sein. Wenn auf dem Stundenplan z.B. "Spielen" statt Mathe stünde... Spielen mit Zahlen, was anderes ist es doch nicht.


Ein neuer Name, der mit positiven Erfahrungen im Hirn verknüpft ist/wird, lässt gleich alles in neuem Licht erscheinen. Ihr glaubt, das funktioniert nicht? Na, erzählt das mal großen Unternehmen - da hat schon so manches Produkt nicht nur ein neues Gewand, sondern gleich auch einen neuen Namen erhalten. Mit Erfolg.


P.S.: Neulich hörte ich von einem pädagogisch pfiffigen Bademeister, der seinen Schwimmschülern das angsteinflößende "tiefe" Becken als "Becken mit viel Wasser" verkaufte. Wo viel Wasser sei, könne man noch besser schwimmen als da, wo wenig Wasser sei. Viel Wasser trägt besser als wenig Wasser. Logisch, oder? 

Auftragsröllchen und Rätselwörter

Leseübungen, die wirklich Spaß machen! „Humpel zur Tür und komm wieder!“ oder „Male ein Gesicht auf deinen Daumen!“… (in Silbenschrift).

Und wer lüftet das Geheimnis der Rätselwörter? Diese Wörter sind zwar in aller Munde, haben ihren Ursprung aber im Englischen oder Französischen – entsprechend ist die Schreibweise: „Mountainbike“, „Jeans“ oder „Toilette“…

(Im Lieferumfang sind bedruckte Klebefolien, auf den Fotos sind Bastelvorschläge (hier mit Wellpappe) zu sehen. 3x8 Aufträge (verschiedene Schwierigkeitsgrade) und 14 franz. und 15 engl. Wörter, Best.Nr. D 001-LA oder -VA, 3,00€)

Stellenwerte sichtbar machen mit Muggelsteinen

Dieses Material erleichtert den Übergang von konkreten Mengen  (z.B. Goldenes Perlenmaterial oder Zehner-System-Satz aus Holz) zur abstrakten Zahlenschreibweise in Stellenwerten. Die Muggelsteine sind gleich groß und schwer, ein grüner Muggelstein symbolisiert sowohl Einer als auch Tausender (die 1 als Einer- oder Tausenderstellenwert wird ja auch gleich groß geschrieben). 

(4 Tabellen zu den Stellenwerten „ZE“, „HZE“, „THZE“ und „ZtTHZE“ zur Differenzierung, 3 Samt-Säckchen in grün, blau und rot mit jeweils 20 passenden Muggelsteinen, Best.Nr. M 013, 12,90€)

Als Erweiterung  empfehlen wir das „Stellenwert-Zuordnungsspiel“.

Wolkenkratzer bauen und Grundaufgaben entdecken

Hier werden Würfel verteilt, d.h. Zahlen zerlegt und systematisch alle Möglichkeiten entdeckt. gleichzeitig werden Konzentration und Feinmotorik gefördert. Wer schafft es, 18 Würfel aufeinander zu stapeln? …und damit die Aufgabe 0 + 18 oder 18 + 0 zu veranschaulichen.

Das Kind wird Architekt. Es bekommt ein Grundstück mit zwei Bauplätzen. Ein Soma-Würfel entspricht einer Etage eines Hauses. Aufgabe: Nimm einen Würfel. „Verteile“ ihn auf dem Grundstück. Welche Möglichkeiten hast du? Nach der Experimentierphase wird die Rechenschreibweise eingeführt (hier ist der „Rechenbaukasten“ hilfreich): 1 + 0 = 1 und 0 + 1 = 1 bzw. 1 = 0 + 1 oder 1 = 1 + 0. 

Bis  18 können alle Grundaufgaben „gebaut“ werden.  Das Kind beschäftigt sich lange und intensiv mit einer Zahl, z.B. „5“, erkundet sie und prägt sich die Zahlenzerlegung ein:  „5“ sind entweder „0+5“ oder „1+4“ oder „2+3“ oder „3+2“… es entdeckt beiläufig das Kommutativgesetz.

(1 Stoffbeutel (aus eigener Werkstatt) mit 18 Somawürfeln (2cm Kantenlänge), 2 laminierte Grundstückskarten  mit und ohne Landschaft zur Differenzierung, Best.Nr. M 005, 6,90€)

Zum Auswendiglernen der Grundaufgaben empfehlen wir die Aufgabenkärtchen mit Selbstkontrolle „1+1? Klar, kann ich!“ (Best.Nr. M 008-LA oder -VA)

Rätselkarten

Zum Lesen und Vorlesen - bei uns fragen sich die Kinder gern gegenseitig! Auf der Rückseite steht die Lösung. „Welcher König kann fliegen?“ – „Der Zaunkönig“  oder „Das gleiche Wort: weich, warm und zart – ist’s aus Metall, dann spitz und hart.“ – „Die Feder“

(30 Karten, Silbenschrift, Best.Nr. D 011, 2,90€)

Zungenbrecher

Eine Lese- und Sprechübung für fortgeschrittene Leser. Wie wär die Übung mit einem Korken zwischen den Zähnen – so, wie es Nachrichtensprecher üben?

(24 Karten, Best.Nr. D 010, 2,50€)

Seltsame Ergebnisse

Aufgaben mit Selbstkontrolle – aber ohne „abgucken?“
Anhand des Ergebnisses, z.B. 78587 oder 10001 erschließt sich, ob richtig gerechnet wurde!

(4x12 Aufgabenkarten zu Addition, Subtraktion, Multiplikation und Division, Stellenwerte in Montessori-Farben, Best.Nr. M 024, 2,20€)

Der Rechenbaukasten

Um die Struktur einer Rechenaufgabe zu verstehen, haben wir diese einfach mal auseinandergenommen:
Wie entsteht eine Rechenaufgabe? Welche Zeichen gibt es? Welche Bedeutung haben sie? Wie entstehen Tausch- und Umkehraufgaben? Wie zeige ich dem Kind, dass 4 = 1 + 3 und 1 + 3 = 4 ein und dasselbe sind? (Erst das „=“ hinlegen und erklären, dass rechts und links gleich viel hinmuss.)
Und aus „=“ kann „<“ und „>“ entstehen…

(62 Zahlenkarten zum Legen der Grundaufgaben, 8 Rechenzeichenkarten und viele rote Streifen zum Legen der Zeichen, Best.Nr. M 039, 2,90€)

Wer sagt was?

„Soll ich sie stufig schneiden?“ – Wer könnte das sagen? Der Förster? Die Ärztin? Oder eher der Frisör? Wie ist es mit: „Ich würde Ihnen empfehlen, diese Wand herauszunehmen“ oder „Die Effekte sind multikausal. Sie haben ultimative Validität“?

(24 Berufe- und 24 Satzkarten, Silbenschrift, Bets.Nr. D 008, 2,90€)

Was ist hier falsch?

„Köln an der Elbe“ – was ist hier falsch? Hier wird sinnentnehmendes Lesen geübt. Zur Korrektur bieten die meisten Karten zwei Lösungen, wie im Beispiel: „Köln am Rhein“ oder „Hamburg an der Elbe“. Manchmal muss man jemanden fragen oder vielleicht im Lexikon nachschauen… 

(30 Satzkärtchen zum Lesen und Nachdenken, 1 Arbeitskarte, Silbenschrift, Best.Nr. D 007, 1,90€)

Abkürzungen


Was bedeutet eigentlich „Jh.“? Oder „u.U.“, „BRD“, „Tel.“, „v. Chr.“, „Abs.“…?
Immer zwei Karten gehören zusammen. Wer findet das passende Gegenstück?
(108 Karten, Best.Nr. D 012, 4,90€)

Fremdwörter im Singular und Plural

Die 36 Spielkarten lassen das Kind Singular- und Pluralformen gebräuchlicher Fremdwörter selbst entdecken. Die Silbenschreibweise hilft wieder beim Lesen „schwieriger“ Wörter, z. B. An ti bio ti kum und vereinfacht das Einprägen der Rechtschreibung.

(18 Singular- und 18 Pluralkarten, Best.Nr. D 009, 2,50€)

Perlentreppen-Memory

Die „Perlentreppe“ ist ein Montessori-Material, welches aus 10 Perlenstäbchen mit je 1 bis 10 Perlen besteht und ist Bestandteil mathematischer Rechenmaterialien.  Jeder dieser Zahlen ist eine Farbe zugeordnet. Das Perlentreppen-Memory hilft dem Kind spielerisch, sich die zugeordneten Farben einzuprägen, damit die Perlenstäbchen nicht ewig abgezählt werden müssen.

(10 Zahlen- und 10 Perlenstäbchenkarten, Best.Nr. M 007, 1,90 €)

Mittwoch, 29. September 2010

Auswendiglernen oder Selbstentdecken?

Manchmal ist der Weg das Ziel, manchmal ist er nur Mittel zum Zweck. Es kommt also drauf an. Nehmen wir als Beispiel „Lernen des kleinen 1x1“: Das Kind entdeckt anhand gleicher Perlenstäbchen die Multiplikation als „besondere Art der Addition“. Es entdeckt das Kommutativgesetz, denn 4 x 8 Perlen haben das gleiche Ergebnis wie 8 x 4 Perlen.

An aufeinanderfolgenden Tagen entdeckt es, das 4 x 8 immer 32 ergibt, montags wie mittwochs... Ihm wird in seiner Umgebung plötzlich auffallen, dass im Eierkarton 2 x 3 bzw. 2 x 5 Eier drin sind und dass in die Bauklotzkiste in einer Lage 4 x 6 Bauklötze passen. Es vermutet vielleicht schon, dass es 24 sind, denn 4 x 6 Perlen waren auch 24. Es zählt nach und - siehe da - 24 Bauklötze!


Das Kind entdeckt selbst, DASS etwas so ist und warum. Später lernt es, dass es das 1x1 braucht, UM etwas anderes zu lösen. Für die halbschriftliche Multiplikation muss das 1x1 sicher beherrscht werden. Dazu müssen die einzelnen Aufgaben auswendiggelernt werden wie Vokabeln einer Fremdsprache. Das Ergebnis muss innerhalb einer Sekunde abrufbar sein.


Warum? Vergleichen wir unser Gehirn mit einem Computer: Wir verfügen über eine große Festplatte (Langzeitgedächtnis) und einen kleineren Arbeitsspeicher. Eine Rechenaufgabe wird im Arbeitsspeicher gelöst. Wenn ich dazu wissen muss wie viel 7 x 5 sind und ich das Ergebnis nicht von meiner Festplatte abrufen kann, dann verschwende ich wertvollen Platz im Arbeitsspeicher (der ist schnell voll, arbeitet dann langsamer und kann sogar abstürzen, zum Blackout führen), werde unkonzentriert, unsicher und verliere die Motivation, bin überfordert und werde möglicherweise „unwirsch“.


Es kommt also auf die Aufgabe an, die es zu lösen gilt, auf mein Vorwissen und mein Zeitbudget. Will ich von Wuppertal nach Düsseldorf und kenne den Weg nicht, kann ich einfach mal drauf losfahren (wenn ich Zeit habe). Sicherlich entdecke ich auf diesem wohl nicht direkten Weg vieles andere, was mir gefällt oder was mich auf neue Ideen bringt. Übertragen auf die Schule heißt das, mein Lernbegleiter beobachtet mich und achtet darauf, dass ich mich nicht völlig in der Wildnis verliere.

Wenn ich mein Ziel aber schnell erreichen will, lass ich mir den direkten Weg erklären - auch wenn mir dadurch andere Erfahrungen entgehen. Beides hat Vor- und Nachteile.

Montag, 20. September 2010

Bunte Perlen zum Schulstart!

Als Perlenkette oder Armband (doppelt, aus Blumendraht) ist eine Rechenkette doch besonders schön und motivierend. Ziel ist dabei, vom Zählen zum Rechnen zu kommen.

Dazu ziehen die Kinder unregelmäßig bunte Perlen auf: maximal vier einer Farbe hintereinander (da das Gehirn bis zu vier als Einheit auf einen Blick erkennen kann) und fangen dann irgendwo an der Kette zu rechnen an: 1 + 3 sind 4, + 2 sind 6, + 4 sind 10, + 1 sind 11,... Wenn das geübt ist, geht man schneller voran: drei, fünf, neun, elf, vierzehn, sechzehn,... Jeden Tag ein paar Minuten, immer mal zwischendurch. Wichtig ist, dass es eine „Endloskette“ ist, damit die Kettenaufgabe nicht immer am selben Punkt startet.

Viel Spaß!

Mittwoch, 8. September 2010

Wie funktioniert "Lernen"?

Zum Auswendiglernen von irgendwelchem Zeugs brauche ich nicht viel Gehirn, jedenfalls nicht das Großhirn. Das Gehirn interessiert, was heute so ist, wie es gestern war und was morgen auch noch gilt. Es sucht nach Regeln. Das Gehirn ist keine Festplatte zum Abspeichern von Daten, sondern ein „Problemlöseinstrument“ (Gerald Hüther). Am besten funktioniert es, wenn es dafür gebraucht wird, wofür es gemacht ist.


Dennoch kann es auch Daten speichern. Durch ständige Wiederholung merkt das Gehirn: „2 mal 4 ist 8. Oh, das kenn ich doch schon. Das war doch letzte Woche schon so. Und gestern auch. Und heute wieder. Das scheint wichtig zu sein. Wahrscheinlich ist es morgen auch noch so. Dann sollte das mal in die Schublade ‚Langzeitgedächtnis‘.“


Ein Sprichwort sagt: „In einem gesunden Körper wohnt ein gesunder Geist.“ Die Pädagogin und Ärztin Maria Montessori erkannte vor über 100 Jahren: Lernen und Bewegung gehören zusammen. Schulbänke schaffte sie ab. Und Hirnforscher wissen heute: Bei körperlicher Bewegung entsteht die „Hardware“, entstehen neue Zellen und Nervenbahnen. Das Lernen entspricht dann neuer „Software“.


Ok, ich lerne heute etwas und prüfe direkt nach, was ich gelernt habe. Prüfe ich morgen nochmal, kommt heraus, dass ich es morgen sogar noch besser kann. Warum?

Nach dem Lernen finden Prozesse statt, von denen wir nichts merken. Es sei denn: Ich lerne noch etwas anderes. Dann bringe ich damit alles durcheinander und lerne am Ende gar nichts. Lernen braucht Pausen. Es ist aber nicht egal, was ich in der Pause mache. Lerne ich Vokabeln und schaue danach fern, hätte ich mir die Zeit des Vokabellernens schenken können.

Für Lernprozesse ist der Tiefschlaf wichtig! Lernen vor dem Schlafen gehen macht daher besonders viel Sinn.


Dienstag, 7. September 2010

Hirnforschung für Anfänger

Zu wissen, wie Gehirne funktionieren - egal, ob das eigene oder fremde - kann ungemein nützlich sein.


„Welches ist Ihr wichtigstes Organ?“, fragt der Hirnforscher Manfred Spitzer. „Ihr Gehirn! Es ist das einzige Organ, bei dem Sie bei einer Transplantation lieber Spender als Empfänger wären...“


Das Gehirn verfügt über gut 20 Mrd. Nervenzellen, die über Nervenbahnen miteinander verbunden sind. Eine Nervenzelle, ein Neuron, steht für etwas, z.B. für die Farbe „rot“. Wir haben rot kennengelernt, eine freie Nervenzelle damit programmiert und die steht jetzt für „rot“ (Wir müssen auch nicht sparen mit neuen Eindrücken und Erfahrungen, um Neuronen nicht überflüssig zu besetzen - wir haben genug. 20 Mrd., also 20.000.000.000 - das reicht). Nun sehen wir rote Blumen, rote Autos, Radieschen, Blut, was auch immer und verknüpfen nun „rot“ mit der Bezeichnung „Radieschen“, seiner „Form“, „Farbe“, seinem „Geschmack“ und „Geruch“, damit, dass ich das mag, aber Peter nicht,... Zwischen den Neuronen bilden sich also Verästelungen und Verstrebungen. Je mehr, desto besser. Das Gehirn funktioniert nämlich nicht wie ein Karton, der irgendwann voll ist. Nein, witzig ist: Je mehr drin ist, desto mehr passt noch rein!


Jetzt muss man dazu noch wissen, dass die größten Entwicklungsschritte in der frühen Kindheit geschehen. Wenn man die Entwicklung mit dem Bau eines Fachwerkhauses vergleicht, dann schafft man im Mutterleib und ersten Lebensjahr das Fundament, in den beiden folgenden das Fachwerk des Erdgeschosses und zum Schulanfang feiert man Richtfest. Wer meint, mit Schuleintritt beginne der „Ernst des Lebens“... weit gefehlt, der ist dann eigentlich schon vorbei! Was jetzt kommt ist der Innenausbau. Und im Alter von 20 hat man es dann ungefähr geschafft. Ab da lernt das Gehirn nur noch sehr langsam und auch immer in „seinen eigenen vier Wänden“, sprich, große bauliche Veränderungen sind dann nicht mehr möglich. Oder anders gesagt: Wenn im Karton mit 20 noch nicht viel drin ist... wird es schwierig.


Also, lieber früh investieren, statt später teuer reparieren. Das aber bitte nicht falsch verstehen: Nein, ein Kind braucht keinen Stundenplan für seine "Freizeit".

Sonntag, 5. September 2010

Mein Kind will nicht lernen!

„Tom will einfach nicht lernen, was soll ich tun?“, fragt mich eine Freundin. Hm. Tom will schon lernen, er kann gar nicht anders. Aber er will vielleicht nicht das lernen, was du gerade für ihn vorsiehst...


„Beim Spielen kann er sich stundenlang konzentrieren, aber wenn dann Lernen angesagt ist, ist die Stimmung plötzlich hin!“ Und wie sagst du ihm, dass jetzt Lernen angesagt ist? Ich meine, in welcher Stimmlage, welchem Tonfall? Rede beim Spielen doch mal ganz cool und wenn es dann ans Lernen geht, hebe deine Stimme, werde freundlicher, besser gelaunt, beschwingt... Umgekehrt bist du auf dem besten Weg, in seinem Gehirn eine Lernstörung zu programmieren. Solange er mitmacht, lächle. Macht er Quatsch, dann lächle nicht mehr.

Meist ist es ja so: Kinder bekommen erst Aufmerksamkeit, wenn sie anfangen Quatsch zu machen. Oder besser gesagt: Sie müssen erst Quatsch machen, damit wir ihnen Aufmerksamkeit schenken...


„Gestern sollte er noch fünf Aufgaben rechnen und meinte dann, er sei zu müde. Ich bat ihn mit viel Überredungskunst, wenigstens noch zwei zu schaffen... und drohe dann mit Fernsehverbot für den nächsten Tag, weil mir nichts mehr einfällt. Gut finde ich das nicht!“ Ist es ja auch nicht. Merkst du, wie viel Macht du ihm gibst? Ein Kind zum Lernen zu „zwingen“, bringt außer negativen Einstellungen, Angst und Gehorsam nicht viel. Und wenn es müde ist, sollte man ihm eine Pause zugestehen. Aber wenn vorher fünf Aufgaben vereinbart waren, dann sollten die erledigt werden. Meinst du dein Arbeitgeber würde dir bettelnd vorschlagen, bei gleichem Gehalt nur noch zwei Tage die Woche zu kommen?

Freitag, 13. August 2010

Sandale wird mit ‚San‘ geschrieben...


Warum Rechtschreiben lernen mit der Silben-Methode? Die Silben-Methode ist keine neue Erfindung. Schon im 16. Jt. wurden Bibeln in Silbenschrift gedruckt - als Lesehilfe. Deutsch ist eine syllabierende Sprache (im Gegensatz z.B. zu Französisch). Dabei können 85% der Wörter in die Schublade „Standard“ einsortiert werden: zweisilbig, trochäisch, d.h., 1. Silbe betont und bedeutungsunterscheidend (nur hier findet Orthografie statt), 2. Silbe wird mit ‚e‘ geschrieben (also nicht ‚Tella‘).
Irgendwann begann man, die gesprochene Sprache zu verschriftlichen und verwendete dabei größtenteils bestehende Zeichen. Nicht für jeden Laut stand ein Buchstabe zur Verfügung, mehrere Laute heißen ‚e‘ oder ‚o‘, manche Laute bekamen eine Buchstabenkombination, z.B. ‚ch‘. Methoden wie „Schreibe, wie du sprichst“ oder „Schreibe nach Gehör“ führen daher so oft zu Missverständnissen.
Orthografie wurde aber nicht erfunden, um das Schreiben zu erschweren, sondern um das Lesen zu vereinfachen. Und so schwer ist das Ding mit der Orthografie ja gar nicht, wenn man von der Struktur der Silben ausgeht.

Schauen wir uns das deutsche Standardwort einmal genauer an:
Orthografie findet nur in der ersten Silbe statt, die zweite Silbe kennt Phänomene wie Dehnungs-h oder ie gar nicht.

Es gibt offene Silben: ‚Wo - ge‘. Und es gibt geschlossene Silben: ‚Wol - ke‘ oder ‚Wol - le‘. Im letzteren Fall beginnt die zweite Silbe mit dem Auslaut der ersten, daher das Doppel-l.

Ob ein Vokal lang (offene Silbe) oder kurz (geschlossene Silbe) gesprochen wird, hören viele Kinder nicht. Das habe ich selbst übrigens lange nicht verstanden, da der Unterschied für MICH doch so offensichtlich war - bis ich begriff, dass meine Wahrnehmung/ mein Gehör auch entsprechend geschult war. Ein Künstler zeigte mir zwei Grüntöne und fragte, welcher mir besser gefalle. Ich sah keinen nennenswerten Unterschied und sagte: „Beide! Ist doch egal.“ Für ihn lagen Welten dazwischen...

Die Anzahl der Silben kann man wunderbar klatschen. Wo liegt aber nun der Unterschied zwischen ‚Hü - te‘ und ‚Hüt - te‘? Man kann ihn fühlen. Bei ‚Hüt - te‘ berührt die Zunge am Ende der ersten Silbe den Gaumen, bei ‚Hü - te‘ noch nicht. Bei ‚Pup - pe‘ schließen sich die Lippen am Ende der ersten Silbe, bei ‚Po - pel‘ nicht.

Ist ein Kind an das Schreiben von Wörtern in Silben (z.B. blau-rot oder mit kleiner Lücke) gewöhnt, macht es ihm keine Schwierigkeiten, Vorsilben als solche zu erkennen. Es ist doch viel leichter, sich zu merken, dass die Vorsilbe ‚ver-‘ mit ‚v‘ geschrieben wird, als zu lernen, das „verschlafen, verdienen, verlieben, verkaufen,...“ mit ‚v‘ geschrieben werden.

Findet man sich auf der Silben-Ebene zurecht, geht man auf die Morphem-Ebene und leitet Wörter vom Wortstamm ab. Und dann gibt es natürlich noch ein paar Ausnahmen und Wörter nichtdeutschen Ursprungs...

Die Silben-Methode hat nichts mit Montessori zu tun, die Darbietung meines Materials, also die Form des Lernens aber sehr wohl. Der Sprachforscher - Phonogramm - Kasten bietet zu jedem „Phonogramm“ (‚aa‘ ‚ff‘ ‚sch‘ ‚ie‘...) eine Schublade mit Kärtchen, pro Kärtchen ein Wort. Das Kind arbeitet selbständig entsprechend seinem Lerntempo, liest die Wörter, lernt ihre Schreibung als Regel bzw. Ausnahme, sucht sich Wörter aus, die ihm gefallen und schreibt sie zur Übung ab, einzeln oder in einen ausgedachten Satz eingebettet.

Die Silben-Methode hat mich überzeugt, weil sie so natürlich ist. Sie ist dem Kind schon in die Wiege gelegt. Babys fangen mit „dada“ und „bababa“ an. Meine Tochter tat im Alter von zwei Jahren ihren Willen kund - mit Silben-Verstärkung: „Ich will ei - ne To - ma - te!“ und ein gutes Jahr später hieß es in einem Satz: „Ich will keine Schuhe, ich zieh Sandalen an und Sandalen wird mit ‚San‘ geschrieben, hähä!“
Warum sollte ich ihr irgendwann erklären, dass man Sandale ‚S - a - n - ...‘ schreibt?

Freitag, 6. August 2010

Lesen durch Schreiben - oder umgekehrt?


Bei der Frage scheiden sich die Geister, was nun „richtig“ ist. Für unsere Materialien gilt:

Lesen lernt man durch lesen (da hilft die farbliche Silbentrennung ungemein).

Schreiben (das flüssige Aneinanderreihen von Buchstaben) lernt man durch schreiben.

Rechtschreiben lernt man nicht durch (falsche Wörter dreimal ab-) schreiben, sondern indem man die Wortstruktur analysiert, wie ein Forscher nach Gesetzmäßigkeiten sucht, dabei „das Rad neu erfindet“, überlegt, warum ein Wort so und nicht anders geschrieben wird.

Lesen- und Schreibenlernen finden parallel statt. Ich würde ein Kind nie vom freien Schreiben abhalten, geschweige denn seine freien Texte ungefragt korrigieren - im Gegenteil. Aber Lesen und Rechtschreiben erlernt man nicht am Beispiel freier Texte. Die Sprachforscher-Kästen bieten einen umfangreichen Modellwortschatz (pro Kärtchen ein Wort) zu den Tücken der deutschen Sprache und zu Wortfamilien und Wortfeldern aus Alltag und Interessengebieten der Kinder. Zum erforschen, zuordnen, Regeln erkennen und nicht zuletzt zur Wortschatzerweiterung.

Belobigungsstempel? Ja oder nein?

Wurde ich gestern gefragt. Also, Kinder finden Stempel toll - jedenfalls Stempel, die sie mögen.

Ich habe solche Stempel mal geschenkt bekommen. Ein fröhliches :-), ein „befriedigendes“ :-l und ein trauriges :-( Gesicht. Sie sind dafür da, im Unterricht anstelle von Noten eingesetzt zu werden. Ich finde das furchtbar.

Den fröhlichen Smiley habe ich behalten (die anderen landeten in der Tonne) und gab ihn in Kinderhände. D.h., die Kinder durften den Stempel frei nutzen und damit z.B. ihre Arbeit im Heft selbst bewerten. Es gab Kinder, die sich mal einen Stempel gaben und mal nicht. Ein „schwächeres“ Kind setzte am ersten Tag 47 Smileys unter seine (ausreichende) Arbeit. Es wird dafür einen Grund gehabt haben. Und es gab Kinder, die unter jede ihrer Arbeiten einen Stempel setzten, weil sie jeden Tag „dazugehören“ wollten, auch wenn ihre Leistung eigentlich nicht so befriedigend war. Ich konnte aber beobachten, dass sie ihre Leistung kontinuierlich "dem Stempel anpassten", insofern hatte der Stempel doch motivierende Wirkung. Über die Sommerferien war der Stempel verschwunden und auch schnell vergessen.

Schlimm finde ich Stempel mit Sprüchen wie „Du musst dich noch mehr anstrengen!“. Niemand sollte jemand anderen „abstempeln“, schon gar nicht öffentlich ins Heft. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Kinder „unter vier Augen“ sehr kritikfähig sind...

Donnerstag, 5. August 2010

Das Besondere? So einfach wie möglich.












Mein Motto: Was der „schwächste“ versteht, versteht auch der „fitte“ - aber nicht umgekehrt. Jeder soll mit unseren Materialien lernen können, jeder in seinem Lerntempo.

Wir bieten Freiarbeitsmaterialien an. Materialien zum anfassen und ausprobieren, zum selbstlernen. Die Ideen kommen mir in der Praxis: Ich bin an einer freien integrativen Montessori-Grundschule tätig, an der vier Jahrgänge gemeinsam unterrichtet werden. Montessori-Diplom und Lerntherapie-Weiterbildung helfen mir, bei der Materialgestaltung das Wesentliche auf den Punkt zu bringen. Ablenkende Cliparts, Schnickschnack und Tüdelüü wird man daher bei uns nicht finden.

Uns ist wichtig: Klare Struktur, leuchtende Farben, ansprechende Gestaltung, schöne Fotos... und ihr sollt unsere Materialien ohne Handbuch und Fortbildungen einsetzen können!